Am Pfingstwochenende wurde der Reptiliennotdienst von der Landeswarnzentrale gerufen, weil eine Joggerin in Graz Andritz eine große Schlange gesehen hat die eindeutig keine einheimische sein konnte.
Die Joggerin konnte diese gut fotografieren, hatte aber Angst und aufgrund der eintretenden Finsternis ( Fundzeit 21.00 Uhr ) verließ die Melderin den Fundort.
Auf dem Bild konnte man einen Königspython (Python regius ) erkennen, der sich gerade in eine Hecke am Wegesrand verkroch.
Früh morgens waren der Obmann und ein Mitarbeiter des Notdienstes Vorort um nach dem Tier zu suchen.
Nach anfangs erfolgloser Suche ( Waldkante mit Brombeerhecken ) konnten wir eine hinter einem Busch abgelegte Korkrindenhöhle sichten.
In dieser Höhle befand sich, zu unserem Erstaunen, ein Königspython der sich nach Abgleich mit dem Original-Bild ( auffällige Schwanzzeichnung am Rücken ) als dasselbe Tier vom Vorabend erwies.
Das Tier befindet sich offensichtlich in einem guten körperlichen Allgemeinzustand und wurde bis zur vollständigen Abklärung mit dem zuständigen Veterinärreferat beim Obmann untergebracht.
Selbstverständlich wurde vom Obmann eine Anzeige wegen tierquälerischen Freisatzes gestellt und auch die Print-Medien wurden eingeschalten, um den Täter ausfindig machen zu können.
Es steht die Befürchtung im Raum, dass sich diese Freisetzungen in Zukunft häufen könnten, zumal Halter welche aus irgendwelchen Gründen auch immer, gezwungen sind sich von ihren Tieren zu trennen, dies nicht mehr über Schaltungen von Inseraten tun können.
Sollte sich diese Befürchtung bewahrheiten, wäre der Einfang und die Sicherstellung weggeworfener Tiere nicht das größte Problem ( der Reptiliennotdienst hat mittlerweile 9 Mitarbeiter steiermarkweit abrufbar ) vielmehr müssten sich Gedanken über die Unterbringung und weitere Versorgung dieser Fundtiere gemacht werden.
Wiederum stellt sich die Frage, warum wir in der Steiermark noch immer keine Auffangstation für Reptilien haben.
Obman Werner Stangl